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(Hersbrucker Zeitung 07.05.2021)

Meister-Bierchen bleiben im Kühlschrank

Bezirksliga Nord: 1. FC Hersbruck spielt Spitzenreiter SV Buckenhofen mit 4:1 förmlich an die Wand – Titelrennen wieder völlig offen

 

Nur noch ein Pünktchen beträgt nun der Vorsprung des Bezirksliga-Spitzenreiters auf seinen letzten verbliebenen Verfolger. Der wittert jetzt, drei Spieltage vor Schluss, natürlich Morgenluft. FC-Trainer Stefan Erhardt, höchst zufrieden mit seiner Mannschaft, machte schon mal eine Kampfansage: „Wenn sich jetzt noch eine Chance bietet, wollen wir sie natürlich nutzen. Ich gehe aber davon aus, dass wir die restlichen drei Spiele alle gewinnen müssen.“

Geknickter Gästecoach

Ganz anders die Stimmungslage beim Buckenhofener Spielertrainer Tobias Eisgrub. Sonst immer bekannt als Motivator, wirkte er ungewöhnlich geknickt: „Wir hätten nach fünf Minuten das 1:0 machen können, kriegen dann das Gegentor. Normalerweise kein Problem, wir haben in dieser Saison so oft Rückstände gedreht. Warum wir diesmal alle die Köpfe heruntergenommen haben, weiß ich nicht.“

Er wisse selbst, dass die Runde für alle Teams lang gewesen ist, aber irgendwie habe er das Gefühl, dass seine Mannschaft jetzt besonders erschöpft sei. Zu denken geben dürfte ihm auch der Umstand, dass die von ihm heuer so oft gepriesenen „Mentalitäts-Monster“ ausgerechnet in diesem vorentscheidenden Spiel nicht richtig dagegenhalten konnten. Und in dieser Verfassung werden die letzten Partien bei den Erlanger Klubs SpVgg und TV 48 sowie daheim gegen Hüttenbach definitiv keine Selbstläufer, zumal mit Robin Flaschka und Jonas Weber zwei Leistungsträger verletzt ausgewechselt werden mussten.

Mit 5:0 hatte der SVB das Hinspiel gewonnen, „das Rückspiel war fast das genaue Gegenteil“, wie Erhardt erfreut zur Kenntnis nahm. Schließlich zeigte seine Taktik durchschlagenden Erfolg. „Im Hinspiel haben wir fast alle zweiten Bälle im Mittelfeld verloren und sind untergegangen. Das wollte ich nicht noch mal erleben“, sagt er. Mit einer 3-5-2-Aufstellung machten seine Männer das Zentrum dicht.

Dabei hatte Tobias Eisgrub das prinzipiell erkannt und seine Jungs auf den Plan eingeschworen, vor allem über die Flügel anzugreifen. Passiert ist das viel zu selten, wie nicht nur der Spielertrainer fand: „Irgendwann hat dann jeder seinen eigenen Plan verfolgt.“ Da konnte auch sein eigener unermüdlicher Einsatz nicht helfen. „Hersbruck hat das sehr gut gemacht, war bissiger und zeigte viel Laufbereitschaft.“

Und war vor dem Tor einfach entschlossener gegen die nach wie vor beste Abwehr der Bezirksliga, die an diesem Tag oft einen Schritt zu spät kam. In der 17. Minute durften die Hersbrucker gleich dreimal schießen. Den ersten Schuss wehrte Torwart Aleksandr Dinovsky noch ab, den ersten Nachschuss blockte Dominik Honeck auf der Linie ab, beim zweiten ging der Schuss von Alexander Brüx ins Netz.

Eine knappe Viertelstunde später tankte sich Brüx auf links durch, an seiner Hereingabe rutschten mehrere unsortierte Buckenhofener vorbei, während Patrick Hirschmann richtig stand und noch Dominik Honeck anschoss. Vom Spitzenreiter kam nur wenig, einzig Jonas Weber hatte eine nennenswerte Doppelchance, aber auch Hirschmann hatte noch vor der Pause das 3:0 auf dem Fuß.

Kein Hallo-Wach

Wer nach dem Seitenwechsel einen erneuten Kraftakt der Forchheimer erwartet hatte, rieb sich verwundert die Augen. Hätte Julian Friedhelm (68.) etwas tiefer gezielt und nicht die Latte getroffen, wäre das vielleicht ein Hallo-Wach-Moment geworden. Doch so kam es anders, Mit einer wunderbaren Ballstafette erhöhte Hersbruck durch René Bongers auf 3:0.

Das 1:3 durch Friedhelm, der von einem schwachen Abstoß des FC-Keepers Sven Enzensberger profitierte, war nur ein Strohfeuer. Denn das letzte Wort hatte erneut der Gastgeber, nochmals mit einem sehenswerten Treffer von Tayyip Kara. Das Momentum spricht nun für Hersbruck, aber Buckenhofen hat heuer schon oft nach Rückschlägen die richtige Antwort gegeben.

HOLGER PETER

Tore: 1:0 Brüx (17.), 2:0 Hirschmann (31.), 3:0 Bongers (70.), 3:1 Friedhelm (75.), 4:1 Kara (86.)

SR: Stolorz (DJK Irchenrieth).

FCH: Enzensberger, F.Bergler, Schneider (66. Mertel), D.Bergler, Bongers (90. Pfann), Brüx (80. Kim), Hirschmann (83. Altwasser), Bauerfeld, Kara (88. Ascher), Pfeiffer, Dierig.

 

05.09.20221 Buckenhofen - FC Hersbruck 5:0

 

Auf dem Papier stand ein Spitzenspiel des FC in Buckenhofen auf dem Programm. Aber bereits nach wenigen Minuten war klar ersichtlich, dass die Gäste von diesem Anspruch meilenweit entfernt waren. Die Hersbrucker waren in nahezu allen Zweikampfsituationen zu weit weg von ihren Gegenspielern und die Heimelf wusste frühzeitig daraus Kapital zu schlagen.

Kapitän Ludwig konnte nach mehreren Versuchen unbehelligt zur Führung einschießen. Der Club legte in der Folge ein indiskutables Defensivverhalten an den Tag und bot Buckenhofen derart viele Freiräume an, dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit war bis die Gastgeber erhöhen würden. Bis zum Halbzeitpfiff nahm Friedhelm zweimal die Geschenke des FC dankbar an.

Auch nach dem Seitenwechsel wollte den Gästen kaum etwas gelingen und die Gastgeber konnten das Spiel weiterhin ohne Probleme kontrollieren und mussten die Begegnung nur noch verwalten. Zwei weitere Gegentreffer in der Schlussphase besiegelten eine auch in dieser Höhe hochverdiente Niederlage, bei der M. Schneider sogar noch Schlimmeres verhinderte.

 

Tore: 1:0 Ludwig (8.), 2:0, 3:0 Friedhelm (23., 26.), 4:0 Lösel (71.), 5:0 Kupfer (89.); SR: Venus (TSC Weißenbronn).

 

FCH: Maurizio Schneider, Florian Bergler, Julian Schneider (58. J. Altwasser), Daniel Bergler, Ren é Bongers (29. M. Mertel), Patrick Hirschmann (85. T. Ascher), Ralf Maas, Philipp Bauerfeld, Christian Kohl, Valentin Feldmeier (57. T. Kara), Leon Dierig.

SV Eintracht Hersbruck 0